Im "War for Talents" – dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte ist Employer Branding eine mächtige Waffe. Unternehmen können durch eine gezielte Markenbildung nicht nur die besten Mitarbeiter*innen anlocken, sondern auch langfristig binden. In diesem Beitrag erörtern wir, wie geschicktes Employer Branding zum entscheidenden Faktor wird, und zeigen, warum es essenziell ist, im "War For Talents" die Spitze zu erklimmen.
“Liebe Talents, wir bewerben uns bei Ihnen…”
Um im aktuellen "War for Talents" die Top-Talente anzulocken, ist es an der Zeit, einen Blick auf die Stellenausschreibungen zu werfen. Statt sich nur auf die Anforderungen der Position zu fokussieren, sollte ein Rundumblick auf die Mitarbeiterzentrierung geworfen werden. Das bedeutet, den Fokus darauf zu legen, was den Talenten geboten wird, anstatt nur zu erklären, was von ihnen erwartet wird.
Eine Studie hat gezeigt, dass so eine Anpassung nicht nur die Bewerbungszahlen erhöht, sondern auch die Qualität der Bewerber*innen steigert.1 Wenn Unternehmen betonen, was ihr Arbeitsumfeld zu bieten hat und welche Vorteile die Mitarbeiter genießen können, entsteht eine Win-win-Situation. Potenzielle Talente werden viel eher angezogen, wenn sie sehen, dass ihre beruflichen Bedürfnisse und Erwartungen im Mittelpunkt stehen. In diesem Wettbewerbsumfeld kann die richtige Formulierung den entscheidenden Unterschied machen.

Zielgruppengerechte Ansprache und Arbeitgeberpositionierung
Diese mitarbeiterzentrierte Ansprache sollte nicht nur in Stellenausschreibungen durchscheinen, sondern sich auch nahtlos im Employer Branding widerspiegeln. Die Botschaft sollte klar sein: Das Unternehmen legt nicht nur Wert darauf, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren, sondern auch eine Umgebung zu schaffen, in der diese Talente wachsen und gedeihen können. Eine authentische und positive Darstellung im Employer Branding sorgt dafür, dass das Unternehmen überhaupt erst auf dem Radar potenzieller Talente erscheint. So wird nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Bewerbungen erhöht – ein entscheidender Faktor im angespannten Wettbewerb um die besten Köpfe.
Employer Branding im Laufe der Zeit
Die Ansprüche an Unternehmen haben sich kräftig gewandelt – da liegen heute Welten zwischen dem, was vor 50 oder auch nur 20 Jahren gängig war. Diesen Wandel sollte man im Blick haben, wenn man eine Employer Branding Strategie ausheckt und die Weichen für die Zukunft stellt. In der globalen Studie "Zeitalter des Menschen" von 2023 der ManpowerGroup gibt es jede Menge spannende Erkenntnisse, die Gold wert sind für die unternehmerische Zukunftsplanung.2 Hier sind ein paar interessante Ergebnisse aus der Studie:
- Bis zum Jahr 2025 wird die Gen Z voraussichtlich 27 % der Arbeitskräfte ausmachen
- Wenn eine bessere Work-Life-Balance angeboten würde, wären 31 % der aktuellen Arbeitnehmenden bereit, im nächsten Monat den Job zu wechseln
- Falls sie wieder in Vollzeit ins Büro zurückkehren müssten, würden 64 % der Arbeitnehmenden aktiv nach einer neuen Stelle Ausschau halten
- 87 % der Studienteilnehmenden möchten nicht mehr ausschließlich im Büro in Vollzeit arbeiten, wobei 42 % von ihnen ein Hybridmodell bevorzugen
- 57 % der Arbeitnehmer entscheiden sich dazu, ihre Weiterbildung außerhalb des Arbeitsplatzes voranzutreiben. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass die Schulungsprogramme ihres Unternehmens ihnen entweder nicht die für ihre berufliche Entwicklung relevanten Fähigkeiten vermitteln oder sie schlicht nicht dabei unterstützen, auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben
Talentpool erweitern
Um den Talentpool zu erweitern, ist es ratsam, die ausgeschriebene Stelle nicht allein auf bestimmte Fähigkeiten und Erfahrungen zu beschränken. Stattdessen lohnt es sich, über den Tellerrand zu schauen und zu überlegen, welche übergreifenden Fähigkeiten nützlich sein könnten. Durch die Erweiterung der Suchkriterien können Sie potenzielle Kandidaten identifizieren, die nicht nur die spezifischen Anforderungen erfüllen, sondern auch zusätzliche Qualitäten und Talente einbringen können.
Wettbewerbsfähige Benefits
Wettbewerbsfähige Benefits sind heutzutage ein entscheidender Faktor, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Unternehmen, die überzeugende Zusatzleistungen bieten, signalisieren nicht nur Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitern, sondern steigern auch ihre Attraktivität im hart umkämpften Arbeitsmarkt. Innovative und individuell angepasste Benefits fördern nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern stärken auch das Employer Branding und tragen dazu bei, im "War for Talents" die Nase vorn zu haben.
Hier einige der beliebtesten Mitarbeitenden-Benefits 2024:3
- Mobilitätszuschüsse: wie das Mobilitätsbudget, Tankgutscheine, Fahrtkostenzuschuss oder Jobrad
- Flexible Arbeitsformen: unflexible Kernarbeitszeiten können sich negativ auf die Produktivität der Mitarbeitenden auswirken
- Altersvorsorge: Unternehmen können ihren Mitarbeitenden die Sorge vor der Altersarmut nehmen
- Homeoffice: Zuschüsse in Form einer Internetpauschale oder das Stellen eines Laptops

Fazit
Im "War for Talents" wird die Bedeutung von Employer Branding als strategische Waffe immer deutlicher. Angesichts des prognostizierten Fachkräftemangels in Deutschland bis 2030, wird die gezielte Markenbildung für Unternehmen entscheidend, um nicht nur die besten Talente anzulocken, sondern diese auch langfristig zu binden. Die sich wandelnden Erwartungen der Arbeitnehmer, der steigende Bedarf an Fachkräften und der demografische Wandel erfordern kreative Ansätze. Nur durch ein ganzheitliches Vorgehen können Unternehmen im "War for Talents" erfolgreich sein und die besten Köpfe für sich gewinnen.